Oktober 2012

Los Angeles

31.10.2012 11:49

Wir wurden von stundenlangen Staus in und um Los Angeles gewarnt und viele Touristen rieten uns diese riesige, unsympatische Stadt grossräumig zu umfahren. Um ein Haar hätten wir diese Ratschläge befolgt, wäre da nicht Toni ein echter Südkalifornier gewesen. Matthias lernte seinen Bruder in Vancouver kennen und so hatten wir die Möglichkeit bei ihm ca. 30 km ausserhalb LA`s vor dem Haus zu campen. Beim gemütlichen Nachtessen in einem spitzen Restaurant direkt am künstlichen See, gab er uns Tipps, wie und wann wir am besten in die immens grosse Stadt fahren sollten.

Na dann los: Per Wecker standen wir am Sonntagmorgen früh auf. Entgegen unseren Erwartungen fuhren wir ohne Probleme zu den Universal Studios in North Hollywood und fanden auf Anhieb einen Schattenparkplatz. Pünktlich zur Türöffnung waren wir dort und machten uns auf zur Studio Tour. Wir fuhren vorbei am Psycho Haus, besuchten die Wisteria Lane, wurden vom weissen Hai überrascht und bekamen Hilfe von KingKong gegen die angreifenden Dinosaurier im 360° 3D Studio. Eine sehr unterhaltsame und spannende Fahrt hinter die Kulissen! Anschliessend in den Themenparks unterstützten wir im 3D-Kampf die Transformers, im Rollercoaster entkamen wir haarscharf den Mummien und beim Herabstürzen im Jurassic Park-Wasserfall gab es eine mehr oder weniger freiwillige Abkühlung. Nach viel Abenteuer übernachteten wir dann direkt neben dem Lifeguard Häuschen von Baywatch in Malibu Beach. Leider war es schon dunkel und Pamela und David hatten bereits Feierabend!

Da die Fahrt nach LA so problemlos verlief, wagten wir es gleich nochmals. Diesmal war das Ziel Hollywood. Gemütlich fuhren wir entlang von Bel Air, durch das Palmen gesäumte Beverly Hills bis zu den Sternen auf dem Gehsteig. Hier schossen wir einige Bilder von den neun weltberühmten Buchstaben bevor es quer durch die Stadt ohne Stau Richtung San Diego ging.

Die Stadt der Engel zeigt sich anscheinend manchmal auch von ihrer guten Seite und wir gehören sicherlich zu den Touristen, die dies gerne weitererzählen.

Yosemite und zurück auf den Hwy #1

25.10.2012 13:41

Als würden wir dem schlechten Wetter davon fahren, verliessen wir bei Nieselregen und kühlen Temperaturen San Francisco. Diesmal überfuhren wir das Wahrzeichen in dichtem Nebel, so wie es viele Touristen wahrscheinlich nur zu Gesicht bekommen. Unser neues, sonniges Ziel hiess Yosemite Nationalpark in der Sierra Nevada.

Der Yosemite Nationalpark ist bekannt für seine gigantischen Felsen, die hohen Wasserfälle und die grossen Bäume. Grosse Bäume sahen wir schon einige und auf Grund des schönen Wetters sowie der Jahreszeit hatte es kein Wasser, welches die Fälle runter stürze. Uns blieben also noch die grossen Felsen! Zusammen mit dem tief blauen Himmel zeigte sich uns beim Wandern ein grandioses Bergpanorama. Die bekanntesten Felsen im Park sind der Half Dome und El Capitan. Nur schon beim Hochschauen wurde uns schwindlig und trotzdem gab es etliche, welche sich mit Seil und Kletterfinken in die Wand wagten.

Nach zwei Tagen frischer Bergluft fuhren wir dann wieder dem Duft von Meer und frischem, kalifornischem Obst entgegen. Nach einigen Meilen Küstenfahrt glaubten wir das Paradies gefunden zu haben: Eine versteckte Bucht, in der ein kleiner Wasserfall auf den Sand plätschert. Leider oder wahrscheinlich zum Glück wurde der Trail zum Strand vor einiger Zeit verschüttet und ist daher nicht mehr begehbar. So bleibt dieser Ort (hoffentlich) noch lange als kleines Paradies erhalten.

San Francisco

23.10.2012 10:32

Fahrt durchs Tunnel und plötzlich eine gigantische Sicht auf das Wahrzeichens San Franciscos: Die Golden Gate Bridge, wie sie mächtig vor uns steht. Nach einigen Fotos bei traumhaften Wetter und keinem Nebel, was ganz und gar nicht selbstverständlich ist, fuhren wir auf den Campingplatz und gönnten el coche eine Pause.

Während den nächsten zwei Tagen stellten wir rasch fest, dass wir nicht mehr irgendwo alleine in der Wildnis sind, sondern in einer weltberühmten Grossstadt.

Zuerst warteten wir im Lineup um auf dem Trittbrett einer Cable Car mitzufahren, dann geduldeten wir uns bei 30°C am Pier 39, damit auch wir einige tolle Bilder der Seelöwen schiessen konnten. Wir standen uns die Füsse platt in der Reihe vor dem Eisstand und wir keuchten im Takt mit anderen Touristen bei einem der unzähligen Aufstiege San Franciscos. Am meisten Leute sahen wir allerdings erst am Abend beim Footballspiel der 49ers gegen die Seattle Seahawks. Im vollen Extrabus trafen wir per Zufall einen Schweizer, der jährlich extra nur für ein Footballspiel „seiner Mannschaft“ nach San Francisco anreist und dies schon seit ein dutzend Jahren. Unvorstellbar! Im Stadion verfolgten wir gespannt das Spiel mit sage und schreibe 70'205 anderen rot-weiss gekleideten und/oder geschminkten Fans. Nach der Nationalhymne mit anschliessendem Feuerwerk, tanzenden Cheerleadern, einem Orchester, einer Band und drei Stunden Spannung pur konnten der Fan aus der Schweiz, wir, die 70'204 anderen Zuschauer und ganz San Francisco jubeln über den Sieg ihrer Mannschaft.

Küstenstrasse bis San Francisco

18.10.2012 08:43

Zurück an der Küste begaben wir uns auf den Highway 101, welcher sich entlang der Küste schlängelt und immer wieder etwas an Höhe gewinnt und wieder auf Meereshöhe zurück führt. Die Oregon-Küste gilt als eine der schönsten Küstenabschnitte der USA und auch wir können dies nur unterstreichen. Am Strand hörten wir den rauschenden Wellen zu und bestaunten die gigantische Wassermenge. Unvorstellbar, dass hinter dem Horizont jemals noch etwas kommt. Bei Beobachtungen von Walen vom Ufer aus, über Seehunde und -sternen an den Küstenfelsen und in den Gezeitentümpeln, bis hin zu den Seelöwen in Newport, welche sich genüsslich am Pier sonnten, genossen wir die wunderschöne Fahrt Richtung Süden.

Beim Durchqueren der Regenwälder in Kalifornien sahen wir riesige Bäume, die über 1000 Jahre alt sind und bis in den Himmel oder noch höher reichen. Was die wohl schon alles gesehen haben? Eines auf jeden Fall nicht- Nämlich el coche bei der Durchfahrt eines Riesenbaumes mit wenigen Zentimetern Luft rechts und links und einer Haaresbreite bis zur Dachbox.

Nun fertig Natur pur jetzt wollen wir die Golden Gate Bridge sehen! We are going to San Francisco...

Zurück an die Westküste

09.10.2012 12:57

Wenn man die Einsamkeit, welche vergebens auf dem Alaska-Highway gesucht wurde, doch noch findet, ist man wahrscheinlich auf dem Weg vom Yellowstone zurück an die Westküste. Nicht, dass es einem dabei langweilig wird oder alles öde erscheint. Fährt man abseits des Highways erwartet einem eine super schöne Landschaft mit viel Nichts und trotzdem Wunderbarem.

Die rauhe und doch so verspielte Küste mit ihren steilen Klippen, kilometerlangen Sandstränden diente schon 1805 für die zwei Pioniere Lewis und Clark als Winterquartier, bevor sie wieder nach St. Louise zurücktrampten. Sogleich richteten also auch wir unser Lager ein und gönnten uns und el coche drei Tage „Ferien“. Als wir gemütlich am Lagerfeuer lassen, fielen uns mehrere Einheimische auf, die ihre vollen Leiterwagen vom Strand zurückzogen. Als wir uns erkundigten, ob sie Krebse oder Fische gefangen hätten, meinten sie mit einem Schmunzeln - weder noch. Der Strand sei voll mit Goldstaub, der aus dem Columbia River geschwemmt wurde.

Um el coche einmal die vielen Surfer aus der Nähe zu zeigen, fuhren wir einige hundert Meter den offiziellen Strandhighway entlang. Aus den drei Varianten: Fahrt im trockenen Sand, Fahrt im feuchten Sand oder Fahrt im Meer, wählten wir um unser Gefährt etwas zu schonen die Harmloseste aus: Fahrt im harten, feuchten Sand.

Nach einigen Tagen entlang kurvenreicher und etwas holprigen Küstenstrassen wurden wir beinahe Seekrank und machten deshalb einen kleinen Abstecher landeinwärts nach Portland.