Auf in die Anden

19.01.2013 09:49

Per Nachtbus ging es nach Arequipa, wo wir uns an die Andenluft gewöhnten. Dies kam uns auf der atemberaubenden Fahrt in den Colca Canyon zugute, denn dabei überquerten wir einen Pass auf über 4900müM. Der Colca Canyon, einer der tiefsten Canyons der Welt, zeigte sich in schlichtem grün. Entlang der Talflanken sind unzählige Terassenfelder der Inkas angelegt. Vom Aussichtspunkt aus beobachteten wir die Kondore, die sich mit Hilfe der Thermik durch die Lüfte tragen liessen. Wenn ein Vogel mit über zwei Meter Spannweite einem knapp über den Kopf fliegt, ist dies ein ganz besonderer Moment.

Das Muss war selbstverständlich auch für uns Machu Piccu. In dem überaus komfortablen Zug fuhren wir von Cusco entlang dem Talkessel nach Aguas Calientes. In diesem Dorf ist Ausschlafen ein Tabu. Um 5 Uhr morgens finden sich alle an der Busstation ein um möglichst zu den Ersten zu gehören. Der Blick auf die Inka Stadt ist gigantisch und man scheint einen Ausflug in die Vergangenheit zu machen. Obwohl schon viele Bilder gesehen wurden und es kein Geheimnis ist, was einem erwartet, ist es kaum zu glauben, wie diese Stadt entstand.

Der nächste Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes, war der Titicacasee. Dieser See auf 3800müM ist bekanntlich der Höchste seiner Art. Doch nicht die Höhe machen den See zum Anziehungspunkt, sondern seine Inseln. Da sind die schwimmenden Inseln, genannt Uros, welche aus Schilf gebaut und stetig erneuert werden. Die meisten Insulaner leben heutzutage ausschliesslich vom Tourismus und dies ist leider sehr stark spürbar. Trotzdem war es spannend einen Eindruck in die Traditionen und in die Kultur dieses Volks zu bekommen. Anschliessend besuchten wir die Insel Taquile; eine grüne Oase. Dieser Ort strahlt eine Ruhe aus, wie es sonst fast nirgendwo mehr anzutreffen ist. Es gibt dort keine motorisierte und tierische Tragunterstützung. Die Bewohner schleppen alles mögliche auf dem Rücken oder nehmen allenfalls Schubkarren zur Hilfe. Besonders eindrücklich war zu sehen, wie die Leute gemeinsam etwas erbauen. Jeder von jung bis alt hatte seine Aufgabe und wurde in die Gemeinschaft integriert.

Von Puno stand uns eine abwechslungsreiche Busfahrt nach Bolivien bevor. Neben der Grenzpassage überquerten wir auch den Titicacasee. Die Passagiere per Nussschale und die Busse per Floss. Adios Peru, Bienvenidos Bolivia.