Das perfekte Foto

26.03.2013 10:13

Sie haben nicht nur klingende Namen wie Glaciares und Torres del Paines, sondern sind, wie es ein argentinischer Tourist besser nicht sagen konnte: „Impresionante, impresionante, muy imposante.“

Da wir uns nicht zu den grossen Gipfelstürmern zählen, genossen wir bei sonnigem Herbstwetter zwei Wandertage um den Fitz Roy und den Cerro Torres von der Nähe zu betrachten. Erschöpft, aber mit Lust auf noch mehr Bergwelt, genossen wir abends im gemütlichen Dörfchen El Chalten leckeres patagonisches Lamm und lokales Bier – zumindest die Hälfte von uns.

Jeder, der schon da war, empfahl uns, den Perito Moreno Gletscher keinesfalls auszulassen. Mit grossen Erwartungen fuhren wir von der Ruta 40 an den Lago Argentino. Der erste Blick auf das Eismassiv und wir waren schlicht überwältigt. Man kann in Worten kaum ausdrücken, wie diese Gletschermasse auf einem wirkt. Es ist faszinierend den knackenden Geräuschen zu zuhören und zusehen wie „hausgrosse“ blaue Eisquader ins milchig-trübe Wasser fallen und als Eisberge davon treiben.

Voller Vorfreude wanderten wir zur Laguna um die Torres zu bestaunen. Leider konnten wir schon beim Aufstieg beobachten, wie sich dicke Wolken um die drei Bergspitzen legten. Da es stark windete, kalt war und die Wolken sich nicht verzogen, machten wir lediglich einen kurzen Stop und liefen wieder talwärts. Als auf halber Strecke (ca. 1.5h) die Sonne an den Torres auftauchte und die Wolken sich doch noch verzogen, hielt es Matthias nicht mehr aus. Er drehte um und kämpfte sich ein zweites Mal den Berg hoch. Aber wie das in den Bergen halt so ist, schoss er mehr oder weniger nochmals das selbe Foto, wie knapp drei Stunden vorher. Die Natur ist doch schneller und unberechenbarer, als der Wunsch des kleinen Mannes zum perfekten Foto.