Regeninsel und -küste

09.03.2013 12:12

Charles Darwin meinte einst, dass die Insel Chiloé zu einer der regenreichsten Gegenden der Welt gehöre. Wir machten uns also auf Wasser von oben gefasst. Auf der Fährüberfahrt genossen wir jedoch strahlendes Wetter und auch der dreitägige Aufenthalt auf der Insel war von viel Sonnenschein geprägt. Chiloé gilt als der Ort, in dem die Hektik des Festlandes noch nicht zu spüren ist und die einfachen Insulaner meist vom Fisch- sowie Muschelfang leben. Wir versuchten dann auch in einem rustikalen, aber sehr gemütlichen Restaurant die Spezialität Curanto. Dieser leckere Muscheleintopf wird im Erdloch während zwei Stunden gegart. Eine weitere Charakteristik der Insel sind die vielen mit Alercenschindeln verkleideten Holzkirchen.

Da das offizielle Ende oder der Start der Panamericana an der Südspitze von Chiloé in Quellon ist, fuhren wir, bevor es zurück aufs Festland Richtung Patagonien ging, in diese triste Stadt um uns den Hito Cero anzusehen.

Von Patagonien und der Carretera Austral, der Verbindungsstrasse durch diese teils sehr einsame Gegend, gibt es einige wettertechnische Kunststücke zu hören. Das Wetter wechsle mindestens halbstündlich und der Wind wehe ständig. Wir machten dann auch schon nach wenigen Kilometern Bekanntschaft mit dem patagonischen Wetter. Sobald die Sonne jedoch hervorblinzelte, machten wir kurze Wanderungen oder beobachteten vom Ufer aus die plantschenden Delfine. Einmalig waren die grasenden oder eher gesagt die „sandenden“ Kühe am Strand von Cuaco und die wildwachsenden, süssen Erdbeeren auf den Dünen von Porto Raul Martin Balmaceda. Als der Regen uns endgültig einholte und wir den ersten, wirklich den ersten Tag, unserer Reise von morgens bis abends im Regen verbrachten, genossen wir die heissen Termas von Puyuhuapi mit direktem Blick auf einen langgezogenen Fjord. So werden sicher auch die nächsten Regentage, den in uns gespeicherten Sonnenschein, nicht austreiben können.