Auf der Strasse nach Süden...

06.02.2013 12:36

Plötzlich ging alles ruck zuck und das lange Warten hatte doch noch im Januar eine Ende und wir konnten in einem relativ harmlosen Prozedere unsere el coche am Hafen von Angamos auslösen. Mit allen Papieren im Sack ging es, endlich wieder zu dritt, los auf den zweiten Selbstfahr-Abschnitt unserer Reise.

Gespannt auf die uns noch bevorstehenden Abenteuer, nahmen wir Kurs Richtung Süden, entlang der Pazifikküste. Schon am ersten Mittag wollten wir etwas abseits der Panamericana unseren Lunch verspeisen. Als der Rückwärtsgang eingelegt wurde, um auf der schmalen sandigen Piste zu wenden, drehten die Antriebsräder durch und verbudelten sich im Sand. Ach du Sch..., waren danach die Worte. Nach zwei missratenen Versuchen eine Selbstrettung durchzuführen musste Hilfe her. Da die Chilenen bekanntlich ein hilfsbereites Volk sind mussten wir auch nicht lange warten und schon war el coche wieder auf fahrbarer Unterlage und wir kamen doch noch, allerdings ziemlich verschwitzt, zum Mittagessen.

Auch bei der sonntäglichen Grillade zeigten sich die Einheimischen sehr zuvorkommend. Vielleicht sahen wir so ausgehungert aus oder es waren doch unsere neidischen Blicke zum gut riechenden Grill, denn schon bald stand ein Junge neben uns mit zwei Pouletburgern – lecker.

Überraschend war auch als wir einen älteren Chilenen nach dem Weg fragten und er nur meinte, dass wir ihm folgen sollen. Als die Strasse nach wenigen Kilometern zur Schotterpiste wurde, konnten wir sein Tempo nicht mehr halten. Doch siehe da, schon bei der ersten Abzweigung wartete er (sicher 5 Minuten) auf uns um den Richtungswechsel anzuzeigen. Dies wiederholte sich noch drei mal, bis wir vor der Ortseinfahrt Punta Choros waren und er dann winkend die andere Richtung aufsuchte. Von diesem staubigen Dörfchen aus machten wir tags darauf eine Bootsfahrt ins Humbolt Naturreservat. Wie entdeckten die süssen Humbolt Pinguinen, Seelöwen und verschiedene Vogelarten. Die meiste Aufmerksamkeit galt allerdings den Delfinen, die während einiger Zeit unser Boot begleiteten.
Wenn es mit dem Tierreichtum und den netten Leute so weiter geht, stehen uns noch super schöne Wochen bevor.